Nachhaltiges zum Nachmachen: Konzepte und Können rund um den Globus

Pumpspeicherwerke:

Bergauf, bergab für schnelle Stromreserven

Kein Wind, wenig Sonne – um eine stabile Stromversorgung mit Erneuerbaren Energien zu sichern, sind alle Speichermöglichkeiten gefragt. Da fällt der Blick auf die nicht neuen, aber erprobt zuverlässigen Pumpspeicherwerke (PSW). Diese einzige Technologie, die zurzeit große Mengen Strom speichern kann, bietet zudem den Vorteil, dass sie die Energie rasch zur Verfügung stellen kann. Das enorme Potenzial dieser Speicherriesen für die Energiewende veranlasste die Deutsche Energie-Agentur dena, das Projekt „Plattform Pumpspeicherwerke“ zu etablieren. Um die Technologie voranzutreiben, müssen jedoch rasch die Rahmenbedingungen verbessert werden. Durch Kosten wie doppeltes Netzentgelt ist laut dena die Wirtschaftlichkeit gefährdet.

Gefälliges Gefälle 
Wer Berge hat, ist klar im Vorteil: PSW sind naturgemäß in Landstrichen mit Gefälle zu finden. Wasser wird idealerweise mit überschüssiger Sonnen- und Windenergie von einem tiefergelegenen in ein höhergelegenes Speicherbecken gepumpt und wartet dort auf seinen Einsatz. Bei Bedarf fließt das Wasser innerhalb weniger Minuten wieder bergab und erzeugt mit Turbinen und Generatoren elektrischen Strom, der zur Netzregelung eingesetzt wird. In Deutschland schaffen laut Bundesnetzagentur 26 Pumpspeicherkraftwerke (47 Turbinen) eine Gesamtleistung von 6.357 MW, die jeweils über eine Netto-Nennleistung von mindestens 10 MW verfügen. Das PSW Goldisthal im Thüringer Schiefergebirge ist mit einer Leistung von 1.060 MW das größte Wasserkraftwerk Deutschlands und eines der bedeutendsten Europas. Die Superlative der PSW finden sich in China und den USA, die Mammutanlage im chinesischen Fengning erreicht eine Leistung von 3.600 MW.

Neue PSW in der Pipeline
Die aktuelle Situation begünstigt trotz einiger Hemmnisse der Bau neuer PSW. So soll das seit zehn Jahren in Planung befindliche PSW im bayerischen Riedl endlich in die Realisation gehen. Noch in diesem Jahr folgt die öffentliche Auslegung mit Anhörung der Betroffenen. 

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