SkySails Power

Unleashing the true potential of wind power

Seit Dezember 2019 zieht ein rot-weiß gestreifter Drachen seine Bahnen am Himmel von Klixbüll. Die Firma SkySails Power GmbH betreibt hier eine sogenannte Flugwindkraftanlage. Mit Flugwindkraftanlagen können erstmals die Energieressourcen des Windes in mehreren Hundert Metern erschlossen werden. Da der Wind in der Höhe stärker und energiereicher ist, können Flugwindkraftanlagen eine sehr konstante Produktion von grünem Strom erreichen. Der landschaftliche Eingriff für den Bau der Anlagen ist dabei vergleichsweise gering. Die leichte sowie kompakte Bauweise erlaubt auch das Erschließen von schwer zugänglichen Gebieten. Gleichzeitig schonen Flugwindkraftanlagen dank ihrer materialsparenden Konstruktion wertvolle Ressourcen und sind besonders umweltverträglich im Betrieb.

SkySails Power: Operation of Airborne Wind Energy System

SkySails Power: How does a kite work?

Insgesamt stellen Flugwindkraftanlagen eine zukunftsweisende Ergänzung zu bisherigen Technologien zur nachhaltigen Stromerzeugung dar und können den Ausbau einer dezentralen erneuerbaren Energieversorgung in Deutschland sowie international weiter beschleunigen. 

Eine Flugwindkraftanlage besteht aus einem großen Drachen, der über ein Seil mit einer Winde in einer Bodenstation verbunden ist. Die in Klixbüll eingesetzten Drachen sind zwischen 90 und 120 m² groß. Angetrieben vom Wind steigt der automatisch gesteuerte Drachen auf. Während er an Höhe gewinnt, wickelt er das Seil von der Winde am Boden ab. Die daraus entstehende Zugkraft treibt einen Generator in der Winde an, der Strom erzeugt. Sobald das Seil seine maximale Länge von 800 Metern erreicht hat, steuert der Autopilot den Drachen in eine Position mit minimalem Widerstand und Auftrieb. Nun arbeitet der Generator als Motor und rollt das Seil wieder ein. Dabei verbraucht er nur einen Bruchteil der während der Aufstiegsphase erzeugten Energie. Die Anlage wiederholt diesen Vorgang kontinuierlich auf einer Höhe von 100 bis 400 Metern („Jojo-Prinzip“). Der von der Flugwindkraftanlage erzeugte Strom kann ins Stromnetz eingespeist, in Batterien gespeichert oder direkt verbraucht werden.

Errichtet wurde die Anlage in Nordfriesland ursprünglich im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Projekts „SkyPower100“, an dem die SkySails Power GmbH, die EnBW Energie Baden-Württemberg AG, die Omexom Renewable Energies Offshore GmbH und die Leibniz Universität Hannover beteiligt waren. Das Projekt wurde im Sommer 2022 erfolgreich abgeschlossen.
 

SkyPower100 ist das weltweit umfassendste Projekt zur Demonstration einer automatisierten Flugwindkraftanlage und Klixbüll der Standort mit der mit Abstand längsten Betriebserfahrung von Flugwindkraftanlagen weltweit. Die umfassenden Genehmigungen für den Standort ermöglichten den Betrieb der Anlage unter Idealbedingungen und dienen bei der Projektierung von Flugwindkraftanlagen mittlerweile auf der ganzen Welt als Vorbild. In Klixbüll konnte nach dem erfolgreichen Abschluss des Projekts alle notwendigen Genehmigungen erwirkt werden, die den Weiterbetrieb der Anlage ermöglichen.