Newsletter RADAR - Ausgabe 04/2023
GP JOULE und die Wasserstoff-Brummis:
Gewichtige Initiative für die Mobilitätswende
Ein Unternehmen, ein Ziel: 100 Prozent erneuerbare Energie für alle – von Deutschland aus in ganz Europa. Erstmal, der Rest der Welt folgt dann, wie man die GP JOULE Gruppe kennt. In knapp 14 Jahren seit Gründung haben Ove Petersen (CEO) und Heinrich Gärtner (CTO) vom nordfriesischen Reußenköge aus ein multithematisches Leistungsspektrum nachhaltiger Energieversorgung geschaffen, das seinesgleichen sucht. Und jetzt die LKW mit Wasserstoffantrieb.
Grüner Güterverkehr – geht doch!
Es dauert GP JOULE einfach alles zu lange. Deshalb das Ganze selbst in die Hand nehmen und den H2-Brummi-Markt ankurbeln. Wie man regenerativ erzeugten, grünen Wasserstoff herstellt, speichert und an H2-Tankstellen zur Verfügung stellt, zeigt das von GP JOULE initiierte Verbundprojekt eFarm schon seit einigen Jahren. Kommt jetzt nach dem größten nachhaltigen Wasserstoff-Mobilitätsprojekt in Deutschland das größte Wasserstoff-Brennstoffzellen-LKW-Projekt? Nicht ohne Grund sind die Energiewender ein Energieküste-Partner mit dem Prädikat „Pionier“.
Was treibt Sie an, Herr Petersen? „Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere Vision‚ 100% Erneuerbare Energien für alle‘ möglich ist. Die Technologien sind da. Wir können uns selbst mit Strom, Wärme und Wasserstoff aus regenerativen Energien versorgen. Und wir können emissionsfrei mobil sein. Dafür müssen wir aber den Schwerlastverkehr zu einem Teil der neuen, nachhaltigen Energiewirtschaft machen. Daran arbeiten wir. Denn ob wir als Gesellschaft die Energiewende schaffen, liegt nur an uns.“
Im Januar dieses Jahres veröffentlichte GP JOULE eine Absichtserklärung über die Bestellung von 100 H2-Sattelzugmaschinen „Nikola Tre“ (FCEV) der Klasse 8. Schon in 2024 sollen 30 der in Ulm produzierten Brummis geliefert werden, 2025 die nächsten 70. Im Augst 2022 begeisterten die innovativen Macher mit der Meldung, über die kommenden fünf Jahre 5.000 40t-LKW mit H2-Antrieb von Clean Logistics, Winsen/Luhe, abzunehmen. Der derzeit weltweit größte Vertrag über die Lieferung von schweren wasserstoffelektrisch betriebenen LKW hat ein Gesamtvolumen im niedrigen einstelligen Milliarden-Euro-Bereich. Ende Februar dieses Jahres stellte die Clean Logistic SE jedoch einen Insolvenzantrag, der Betrieb geht zwischenzeitlich weiter. Das Investoreninteresse an diesem innovativen Treiber der Energiewende sei ungewöhnlich groß, so der vorläufige Insolvenzverwalter.
Will GP JOULE auch bei Clean Logistics einsteigen, Herr Petersen? „Es ist keine einfache Zeit für neue Hersteller in der Mobilitätsbranche und wir hoffen, dass auch der Staat bald erkennt, welche Innovationskraft hinter diesen Unternehmen steht. Zudem merken wir jeden Tag, dass das Kundeninteresse an emissionsfreiem Transport groß ist und stetig wächst. Wir wünschen uns für die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Clean Logistics, dass das Unternehmen den passenden Partner findet und so weiter an dem Ziel arbeiten kann, das uns alle verbindet: den Schwerlastverkehr schnellstmöglich zu dekarbonisieren.“
"Trust your Energy“
Das Motto des Unternehmens wird bei GP JOULE bemerkenswert gelebt. So ist man optimistisch, die vielen Schwerlastfahrzeuge an Kunden aus Logistik und Handel vermitteln zu können. Die grüne Wasserstoffinfrastruktur gibt es selbstredend dazu. Umsteigewilligen Kunden bietet sich ein H2-Full-Service-Paket an. Es umfasst die Beschaffung der gewünschten Brennstoffzellenfahrzeuge, deren Wartung, die Bereitstellung der nötigen Tankstellen mit grünem Wasserstoff sowie Hilfestellung bei der Finanzierung und Beantragung von Fördermitteln.
Logistik für Fortgeschrittene
Neben den wasserstoffbetriebenen Bussen des öffentlichen Nachverkehrs, die leise und emissionsfrei durch Nordfriesland pendeln, kann GP JOULE schon weitere Erfolge mit schweren H2-Mobilen vorweisen. Europas größter Küchenhersteller Nobilia plant, gemeinsam mit GP JOULE HYDROGEN eine lokale, emissionsfreie H2-Infrastruktur aufzubauen. Diese beinhaltet Wasserstoffproduktion, Tankstelle und Fahrzeugbereitstellung. Schritt für Schritt sollen Nobilias rund 200 konventionell angetriebenen Zugmaschinen nachhaltig ersetzt werden.
Herr Petersen, wie wird der Anteil von wasserstoff-betriebenem Güterverkehr in fünf Jahren aussehen?
„Wir werden viel mehr Wasserstofftankstellen sehen, das Netz wird immer dichter und die Vorteile der Wasserstoff-Lkws werden immer sichtbarer: emissionsfrei, große Reichweiten, kurze Betankungszeiten. Dazu das wachsende Angebot an Fahrzeugen. Ich bin optimistisch, dass Wasserstoff-Lkws in fünf Jahren zwar immer noch etwas Besonderes, aber nichts mehr Außergewöhnliches auf unseren Straßen sein werden – so ähnlich wie es bei den E-Autos vor ein paar Jahren war.“