Nachhaltiges zum Nachmachen: Konzepte und Können rund um den Globus
Highlight in den Highlands:
Whisky für LKW - Glenfiddich erzeugt Biogas
Schotten rocken mit Nachhaltigkeit – der vielfach preisgekrönte Whisky Glenfiddich wird seinen Genießern jetzt in doppelter Hinsicht schmecken. Die LKW für den Transport des berühmten Single-Malts fahren künftig mit Biogas, das aus den gesamten organischen Abfällen der Whisky-Herstellung erzeugt wird. Die gleichnamige Destillerie im schottischen Dufftown produziert das CO2-arme Biogas selbst als Teil ihrer Nachhaltigkeitsstrategie. Erfolgreich erfunden: Zunächst gab es kein Verfahren, um die auf gemälzter Gerste basierenden Malzrückstände als Gas zu recyceln. So entwickelte das Mutterunternehmen William Grant & Sons eine eigene Vergärungstechnik, die so speziell ist wie die extra für Glenfiddich angebaute Gerste.
Betrieben mit Glenfiddich
Eine Tankstelle auf dem Glenfiddich-Gelände versorgt die hauseigene Lkw-Flotte mit dem besonderen Biogas. Drei der etwa 20 Fahrzeuge sind bereits umgerüstet und fahren bio-beschwingt mit der Aufschrift „Fuelled by Glenfiddich - Turning whisky waste into Ultra Low Carbon Fuel“ zu vier Standorten in Zentral- und Westschottland. Sie sollen im Vergleich zum Dieselbetrieb über 90 Prozent weniger CO2 produzieren. Laut Glenfiddich spart jeder LKW damit 250 Tonnen CO2 jährlich. Glenfiddich ist mit etwa 14 Millionen Flaschen verkauften Single-Malt-Whisky per annum einer der Platzhirsche in Schottland. William Grant & Sons, die neben Glenfiddich rund zwei Dutzend weitere Marken anbieten, will das homemade Biogas zukünftig für alle Transporte in Schottland einsetzen und auch seine industriellen Lieferketten auf Gersten-Power umstellen.
Next stop: everywhere
Um die Klimaziele der Scotch Whisky Association (SWA) zu erreichen, will das Familienunternehmen die Vergärungstechnik zudem allen Herstellern des Landes zur Verfügung stellen. Rohstoff für das umweltfreundliche Bio-Gas gibt es reichlich: Die schottische Whisky-Industrie produziert jährlich etwa 750.000 Tonnen Malzrückstände. Für eine nachhaltige Entwicklung hat sich die SWA bis 2040 vollständige CO2-Neutralität auf die Fahnen geschrieben. Bereits bis 2025 sollen alle Verpackungen wiederverwendbar, recycelbar oder kompostierbar sein und der Wasserverbrauch nachhaltiger werden. Landschaftsschutz inklusive: Die Erhaltung und Wiederherstellung von Schottlands Torf-Ökosystem ist bis 2035 vorgesehen. Gute Aussichten für Glenfiddich, gälisch für "Tal der Hirsche“.