Beim 6. Infrastrukturforum Energieküste in Brunsbüttel sind heute Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung, Forschung, Kommunen und Wirtschaft zusammengekommen, um über die Chancen und Herausforderungen des Wasserstoffhochlaufs zu diskutieren. Der inhaltliche Schwerpunkt der Veranstaltung lag heute auf der Flächenvorsorge für die Ansiedlung energiewendeaffiner Unternehmen und den benötigten Wasserbedarfen für Elektrolyseprojekte an der Westküste.
Für das Gelingen der Energiewende müssen die Wege zwischen der Erzeugung von grünem Strom und grünem Wasserstoff bis hin zum Ort des Verbrauches so kurz wie möglich sein. Das Innen-, das Wirtschafts- und das Energiewendeministerium arbeiten hierzu bereits an einem gemeinsamen Prozess zur Flächenvorsorge, der eine koordinierte Ansiedlung energiewendeaffiner Industrie an zentralen Netzverknüpfungspunkten in Schleswig-Holstein ermöglichen soll.
„Wir wollen das Ansiedlungspotential entlang der gesamten grünen Wertschöpfungskette in Schleswig-Holstein nutzen, um unser Land zum ersten klimaneutralen Industrieland zu transformieren. Mit diesem Prozess sorgen wir außerdem für einen verantwortungsvollen Umgang mit unseren wertvollen Flächen- und Wasserressourcen“, sagte Energie-Staatssekretär Joschka Knuth im Rahmen der Veranstaltung.
Im vergangenen Monat hat die Bundesnetzagentur das Wasserstoff-Kernnetz bestätigt. Dieses soll als Startnetz für die zukünftige Wasserstoffversorgung in Schleswig-Holstein fungieren und um ein bedarfsgerechtes und leistungsstarkes Anschlussnetz sinnvoll ergänzt werden.
Für die Erzeugung von einem Kilogramm Wasserstoff durch Elektrolyse werden rund 10 Liter aufbereitetes Reinstwasser benötigt. Sowohl die Standortwahl, als auch die technische Planung der Anlagen wie etwa im Bereich der Kühlverfahren können direkten Einfluss auf den Wasserbedarf haben. „Je nachdem welches Kühlverfahren bei der Wasserelektrolyse angewendet wird, unterscheidet sich der Gesamtwasserbedarf für die H2-Produktion. Verfügbarkeit und Qualität der lokalen Wasserressourcen sind nach wie vor ein wichtiges Kriterium für die Auswahl geeigneter Elektrolyseur-Standorte. Dabei ist zu berücksichtigen, dass alternative Wasserquellen (bspw. biologisch gereinigtes Abwasser) genutzt werden“, sagte Dr. Florencia Saravia, Bereichsleiterin Wasserchemie und Wassertechnologie beim DVGW-EBI im Rahmen des Forums.
Brunsbüttel ist eine Vorreiterregion der Energiewende, die sowohl Erzeugern, als auch Abnehmern von grünem Wasserstoff die Möglichkeit bietet sich in räumlicher Nähe zueinander anzusiedeln. „Brunsbüttel ist eine einzigartige Vorbildregion für die Energiewende. Die hier vorhandenen und entstehenden Projekte werden die Transformation hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft entscheidend mittragen. Der heutige Dialog stimmt mich weiterhin zuversichtlich, dass wir die Energiewende trotz der globalen Unsicherheiten weiter gemeinsam voranbringen“, so Staatssekretär Knuth.
Über das Infrastrukturforum Energieküste
Das Infrastrukturforum Energieküste ist ein gemeinsames Veranstaltungsformat des Energiewendeministeriums Schleswig-Holstein und der Energieküste.
Die Energieküste ist ein Projekt der Regionalen Kooperation Westküste, einem Zusammenschluss der Kreise Dithmarschen, Nordfriesland, Steinburg und Pinneberg, der Wirtschaftsförderungsgesellschaften egw:Wirtschaftsförderung, WEP, WFG Nordfriesland sowie der IHK Flensburg und der IHK zu Kiel.
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> Pressemitteilung 6. Infrastrukurforum Energieküste
Verwandte Links
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