6. Infrastrukturforum Energieküste
Gemeinsam gut vorbereitet für den Wasserstoff-Hochlauf
Der Wasserstoff-Hochlauf an der Energieküste nimmt dynamisch an Fahrt auf. So beleuchtete das 6. Infrastrukturforum Energieküste die Bedarfe der grünen Wasserstoffwirtschaft, insbesondere die Wasserversorgung, den Infrastrukturausbau sowie Flächenverfügbarkeit für Ansiedlung energiewendeaffiner Unternehmen. Rund 150 Gäste und 20 Referentinnen und Referenten aus Wirtschaft, Politik und Kommunen hatten sich zu diesen zentralen Zukunftsthemen am 28. November 2024 im Elbeforum Brunsbüttel eingefunden.
Das im Oktober 2024 von der Bundesnetzagentur bestätigte Wasserstoff-Kernnetz bildet das Startnetz der künftigen H2-Versorgung in Schleswig-Holstein. Das Kernnetz soll gemäß der H2-Netzentwicklungsinitiative des Landes um ein leistungsstarkes Anschlussnetz sinnvoll ergänzt werden. Die Wasserstoffnetzinfrastruktur ist das eine, die Produktion von grünem H2 das andere. Stichwort Wasser: Für die Elektrolyse braucht es viel davon, und zwar in reinster Form.
Wasser weist den Wasserstoff-Weg
Dr. Guido Austen begrüßte es, dass die weitreichenden Aufgaben rund ums Wasser intensiv vorgestellt und brandheiß diskutiert wurden.
„Es gibt viele Bausteine, die wir nicht innerhalb eines halben Jahres bewerkstelligen können. Wir müssen uns frühzeitig auf den Weg machen, um mit dem Hochlauf der H2-Produktion startbereit zu sein,“ so Dr. Austen weiter.
Etwa 10 kg Reinstwasser werden für die Erzeugung von 1 kg grünem Wasserstoff durch Elektrolyse benötigt.
„Je nachdem welches Kühlverfahren bei der Wasserelektrolyse angewendet wird, unterscheidet sich der Gesamtwasserbedarf für die H2-Produktion,“ erläuterte Dr. Saravia. Die technische Planung der Anlagen sowie die Nutzung alternative Wasserquellen wie biologisch gereinigtes Abwasser sollten daher berücksichtigt werden.
Flächenverfügbarkeit - großes Thema für jede Entwicklung
Neben dem guten Umgang mit der Ressource Wasser, referierten und diskutierten die Expert:innen über Flächen für Elektrolyse, Batteriespeicher und Rechenzentren. „Es wird an der Flächenvorsorge für energieintensive Unternehmen gearbeitet“, sagte Frank Liebrenz, Leiter Landesentwicklung und Rauminformation, Innenministerium SH (MIKWS), in dem Fachvortrag zu diesem Thema, den er gemeinsam mit Oliver Kühl, Wirtschaftsministerium SH (MWVATT), und Dr. Markus Hirschfeld, MEKUN, hielt.
Hotspot Brunsbüttel
Für das Gelingen der Energiewende müssen die Wege zwischen der Erzeugung von grünem Strom und grünem Wasserstoff bis hin zum Ort des Verbrauches so kurz wie möglich sein. Brunsbüttel ist eine Vorzeigebeispiel der Energiewende, das sowohl Erzeugern, als auch Abnehmern von grünem Wasserstoff die Möglichkeit bietet sich in räumlicher Nähe zueinander anzusiedeln. „Brunsbüttel ist nicht nur das geografische Zentrum der Energieküste, genau hier passiert im Moment die Welt“, sagte Martin Schmedtje, Bürgermeister Stadt Brunsbüttel.
Jedes Input zählt
Im zweiten Teil des 6. Infrastrukturforums Energieküste waren in vier Workshop alle Gäste gefragt. Die wertvollen Ideen und Anregungen rund um das Wasserstoff-Kernnetz und seine Anforderungen werden in die Planungen des MEKUN einfließen. Das Podiumsgespräch „Flächenvorsorge, Wasserbedarf und Energieinfrastruktur für die treibhausgasneutrale Wirtschaft“ beleuchtete zum Abschluss die Thematik aus verschiedenen Perspektiven.
Viele Informationen, Impulse und Inspirationen: Der heutige Dialog stimme ihn weiterhin zuversichtlich, dass man die Energiewende trotz der globalen Unsicherheiten weiter gemeinsam voranbringen werde, sagte Staatssekretär Knuth.
Das aktuelle Forum zählt mit der bislang größten Teilnehmerzahl zu den erfolgreichsten der Reihe. Die hohe Qualität der Beiträge der renommierten Expert:innen und die Organisatoren des MEKUNs, des BNURs und der Kreise stießen mit genau den richtigen Themen auf sehr positive Resonanz. Das Format wird stets weiterentwickelt, das 7. Infrastrukturforum Energieküste wird im Mai 2025 stattfinden.
Die Teilnehmer der Podiumsrunde mit Joschka Knuth:
- Dr. Florencia Saravia, DVGW EBI
- Martin Schmedtje, Stadt Brunsbüttel-
- Dr. Guido Austen, Entwicklungsgesellschaft Westholstein
- Hans-Heinrich von Maydell, Bauernverband SH
- Dr. Malte Grunwald, Gasunie
- Sven Kohnke, Yara Brunsbüttel GmbH
- Carl-Heinz Christiansen, Bund für Umwelt und Naturschutz SH
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> Pressemitteilung der Landesregierung Schleswig-Holstein
> Website Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur