Vier Kreise an der Westküste, ein gemeinsames Ziel: Unter der Trägerschaft der Entwicklungsgesellschaft Westholstein (egw) soll im zweiten Halbjahr 2022 ein kreisübergreifendes „Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerk Westküste“ seine Arbeit aufnehmen. Die Gründung ist aktuell in Vorbereitung. Gesucht werden noch interessierte Betriebe aus den Branchen der Chemieindustrie, Energiewirtschaft, Logistik und Abfallwirtschaft/Recycling. Das Angebot richtet sich dabei an mittelständische und große Unternehmen mit erheblichen Einsparpotenzialen an Energie und/oder C02-Emissionen, die in den Kreisen Dithmarschen, Nordfriesland, Pinneberg oder Steinburg ansässig sind.
Projektpartner der egw sind die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordfriesland sowie die WEP Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Pinneberg. An der konkreten Netzwerkarbeit werden voraussichtlich auch assoziierte Partner aus Wissenschaft und Forschung teilnehmen, um den Wissenstransfer in der Region zu begünstigen. Vorrangige Zielsetzung ist eine deutliche Reduzierung des Verbrauchs von Strom und/oder fossilen Brennstoffen in den teilnehmenden Betrieben. Gemeinsam wird ein übergreifendes Einsparziel definiert, das in einem festgelegten Zeitraum durch den netzwerkinternen Erfahrungs- und Informationsaustausch erreicht werden soll.
In der Aufbau- bzw. Startphase wird das Modellprojekt bis Ende des Jahres 2023 mit Mitteln aus dem Regionalbudget Westküste und den drei Wirtschaftsförderungsgesellschaften unterstützt. Den Unternehmen selbst entstehen in dieser Zeit keine Kosten für die Netzwerkteilnahme. Für den zielgerichteten Austausch ist es jedoch erforderlich, dass die am Netzwerk interessierten Unternehmen Mitarbeitende in das Netzwerk entsenden können, welche über die entsprechende fachliche Kompetenz in Fragen der Energieeffizienz und diesbezüglicher betriebsinterner Prozesse verfügen. Wünschenswert ist außerdem eine bereits bestehende Zertifizierung teilnehmender Betriebe gemäß „EN ISO 50001“.
Auf die offizielle Anmeldung des Netzwerks bei der entsprechenden Bundesinitiative der Deutschen Energie-Agentur folgt zunächst eine Bestandsaufnahme. So sollen in den Unternehmen Möglichkeiten ermittelt werden, die eingesetzte Energie noch effizienter zu nutzen und CO2-Emissionen weiter zu reduzieren. Einzelberatungen wie bei einem Energie-Audit sind dabei nicht vorgesehen. Nach der Definition einer gemeinsamen Einsparzielgröße treffen sich die Energie- bzw. Nachhaltigkeitsexperten der Unternehmen dann in regelmäßigen Abständen für den Informationsaustausch (mindestens sechs Termine bis Ende 2023) – auch unter Einbeziehung externer Referenten – zu themenrelevanten Fragestellungen.
Übergeordnetes Ziel ist es, die Energiekompetenzregion Westküste zu stärken und Unternehmen der Region angesichts der aktuellen Herausforderungen dabei zu unterstützen, durch Energieeinsparungen die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und die Klimabilanz in Schleswig-Holstein weiter zu verbessern.
Die in der Region Westküste ansässigen Betriebe aus den oben genannten Branchen können bis einschließlich 23. August 2022 Ihr Interesse an einer Teilnahme bekunden, indem sie eine entsprechende Email an folgende Adresse senden: info@eg-westholstein.de (als Betreff bitte „Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerk Westküste“ angeben).
Das Projekt wird finanziert mit Mitteln des Regionalbudgets Westküste 2021-2023 und durch die Projektpartner. Das Regionalbudget wird gefördert aus dem Landesprogramm Wirtschaft.
